Die dunkle und graue Jahreszeit geht zu Ende, der Frühling ist da. Die verschiedenen Jahreszeiten bestimmen in erheblichem Maße unsere Gefühle und die Wahrnehmung unseres Körpers. Die Wahrnehmung unseres Wohlbefindens ist abhängig von unseren Hormonen, insbesondere von den sogenannten Glückshormonen. Diese Wahrnehmungen unseres Körpers werden durch Nerven an das Gehirn weitergeleitet und sind der Grund für Emotionen, Gedanken und jeder Art von Bewegung. Unser Körper produziert sechs verschiedene Glückshormone: Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Endorphine, Phenethylamin und Oxytocin. Und im Frühling verändert sich der Hormonmix durch Wärme und zunehmenden Licht. Allein, sich mehr draußen aufzuhalten und sich zu bewegen, verändert unsere Gefühlswelt. Nicht umsonst wird von Frühlingsgefühlen gesprochen.

Serotonin wird vermehrt ausgeschüttet, wenn die Sonne scheint und die Tage heller sind. Wir sind aktiver und unternehmungslustiger. Im Winter stehen wir mehr unter dem Einfluss von Gegenspieler-Hormon Melatonin, das ausschließlich nachts produziert wird und den Schlaf fördert. Das macht uns eher träge und antriebsschwächer.

Dopamin ist das Hormon, mit dem man sich belohnen kann, wenn man sich sein Wunsch erfüllt und sich über das erlebte erfreut. Dabei wird dieses Hormon vermehrt freigesetzt.

Noradrenalin ist ein Hormon des zentralen Nervensystems und wird in geistigen oder körperlichen Stresssituationen ausgeschüttet. Es steuert unseren Wachheit- und Aufmerksamkeitsgrad, steigert die Motivation und fördert die geistige Leistungsbereitschaft.

Das Schmerzhormon Endorphin funktioniert als körpereigenes Schmerzmittel. Es lindert die Schmerzen und versetzen den Körper in eine Art Rauschzustand. Außerdem reguliert es das Hungergefühl, unsere Stimmung und die Produktion von Sexualhormonen. Auch intensive sportliche Aktivität setzt Endorphine frei.

Das Hormon Phenethylamin ist für unsere Lust- und Glücksempfindungen verantwortlich. Durch langes Ausdauertraining zum Beispiel wird Phenethylamin freigesetzt und hinterlässt ein berauschendes Glücksgefühl beim Sportler. Beim „Verliebt-Sein“ ist Phenethylamin am Werk. Es fördert typische Symptome wie das Kribbeln im Bauch, Herzklopfen und Konzentrationsstörungen.

Oxytocin ist das Liebeshormon und wird freigesetzt bei Kontakten mit Menschen, die wir mögen oder wenn wir Tiere streicheln. Weitere Wirkungen, die sich sowohl bei Frauen als auch bei Männern bemerkbar machen, sind die Reduktion von Angst und Stress und die Förderung des Wohlbefindens.

Dr. med. Michael Tenholt

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Ergänzender Beitrag:

 

Geniale Glückshormone: Wie beeinflusst Helfen dein Wohlbefinden?