Die Eindämmung der Pandemie durch die Omikron-Variante des SARS-CoV-2-Virus und die Vermeidung einer 5. Welle ist ein Wettlauf mit der Zeit. Dazu gehört, dass die Boosterimpfungen mehr Fahrt aufnehmen. Die Bezeichnung „vollständig Geimpfter nach 2-fach-Impfung“ wird bald der Vergangenheit angehören und nur die 3-fach Geimpften als „vollständig geimpft“ betrachtet werden. Dadurch werden hohe logistische Hürden aufgebaut. Wie 30 Millionen Menschen bis zum Jahresende „geboostert“ werden sollen, ist offen. Zumal die Erst- und Zweitimpfungen noch nicht abgeschlossen sind und nun die 5-11-jährigen Kinder zusätzlich in das Impfprogramm aufgenommen werden. Auch die Jugendlichen sind nur zum Teil erst- und zweitgeimpft. Diejenigen, die noch nicht geboostert sind, nehmen eine wichtige Stellung bei der Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante ein.

Die pharmazeutische Industrie entwickelt zurzeit Modifikationen der vorhandenen Impfstoffe in Bezug auf die Omikron-Variante. Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass zahlreiche Mutationen (mehr als 30) des Spikeproteins gefunden wurden. Damit wird der Eintritt in die menschlichen Zellen unzureichend verhindert. Die Weiterentwicklung der Impfstoffe wird Monate dauern, sodass erste Resultate im Frühjahr erwartet werden und sich dann das Zulassungsverfahren anschließt. Dadurch kann mit einer Verfügbarkeit erst im Mai oder Juni erwartet werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich eine permanente, sich jährlich wiederholende, Impfung (ggfls. auch unter Anpassung der anderen Impfstoffe) wegen der Erwartungen weiterer Mutationen ergeben wird.