Das Varizella-Zoster-Virus ist der Erreger, der die Windpocken, die Gürtelrose und den Herpes verursacht. Diese Erkrankungen sind weit verbreitet und werden unterschätzt. Nach der Erstinfektion breitet sich das Virus im Körper aus, es entsteht die Windpockenerkrankung. Sie zählt zu den Kinderkrankheiten, aber auch Erwachsene können sich anstecken und haben häufiger Komplikationen, z. B Pneumonien.

Noch nicht Erkrankte haben ein hohes Ansteckungsrisiko und sollten sich impfen lassen. Es entsteht eine lebenslang anhaltende Immunität. Der Erreger lagert sich in Nervenansammlungen an und verbleibt zunächst dort „schlafend“ (latent) ein Leben lang. Wird er reaktiviert, entsteht eine Gürtelrose. Jeder Dritte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Gürtelrose. Zunächst ist bei dieser Erkrankung das Nervensystem und erst später die Haut betroffen. Die Viren wandern schmerzhaft an den Nerven entlang. Sind sie an der Haut angekommen, entsteht eine Rötung und es bilden sich die typischen Bläschen, manchmal auch Pusteln. Diese verschwinden in der Regel nach 2-4Wochen. Infektiös ist bei der Gürtelrose der Inhalt der Bläschen. Die Übertragung geschieht durch Kontakt, wie direkte Berührung über die Hände oder kontaminierte Gegenstände. Windpocken sind hochgradig ansteckend, wie der Name schon sagt. Die Hauptansteckungsgefahr ist im Winter und Frühjahr, allgemein gesagt, wenn die Erkältungswelle rollt. Die Viren werden durch Tröpfcheninfektion (beim Atmen, Niesen oder Husten) verbreitet. Steckt sich eine Person an, z. B. Kinder, so bekommen sie Windpocken und keine Gürtelrose. Wer Windpocken hatte, ist gegen Gürtelrose nicht immun. Beide Krankheiten werden durch das gleiche Virus verursacht. Der Erreger bleibt auch nach Abklingen der Symptomatik weiter präsent, wird aber durch das Immunsystem unter „Kontrolle“ gehalten. Ändert sich die Abwehrbereitschaft z. B. im Alter oder bei anderen Erkrankungen, kann das Virus erneut erwachen und Krankheitssymptome auslösen. Bei 30% der Betroffenen bleiben auch nach dem Abklingen des Hautausschlags weitere Beschwerden bestehen, die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie, wodurch die Lebensqualität stark eingeschränkt wird. Komplikationen drohen auch in der Schwangerschaft, auch für das ungeborene Kind (fetales Varizellensyndrom).