Die Studienergebnisse eines weiteren antiviralen Medikamentes wurden jetzt vorgestellt. Sowohl Krankenhauseinweisungen als auch Todesfälle werden dramatisch reduziert. Die Arzneimittelfirma Pfizer veröffentlichte jetzt Zwischenergebnisse einer Zulassungsstudie von Paxlovid. Wird das Medikament drei Tage nach Symptomenbeginn verabreicht, werden Krankenhauseinweisungen um bis zu 89% reduziert. Wird das Medikament fünf Tage nach Symptomenbeginn eingenommen, reduziert es das Risiko um 85%. In der Placebo kontrollierten Studie wurden Todesfälle registriert – anders als in der Medikamenten-Gruppe. Die Notfallzulassung in den USA wurde jetzt beantragt. Paxlovid enthält den Wirkstoff Ritonavir, der auch in der Behandlung von HIV und Hepatitis C eingesetzt wird. Dieser Wirkstoff gehört chemisch in die Klasse der Protease-Hemmer (Substanzen, die die Spaltung von Eiweißmolekülen verhindern). In der Natur kommen diese Stoffe auch im Schlangengift vor. In der Medizin ist ihr Einsatz in der Hemmung der Blutgerinnung und der Blutdrucksenkung bekannt. Die antivirale Wirkung wird bei der Behandlung von HIV oder Virushepatitis genutzt. Nun findet sich auch eine Wirksamkeit gegen das Sars-CoV-2 Virus. Durch die Gabe von Ritonavir (Paxlovid) wird die Vermehrung der Virus im menschlichen Körper durch Verhinderung des Eindringens in die Wirtszelle oder die Synthese im Zellinneren gehemmt. Das Nebenwirkungsprofil ist nach Herstellerangaben niedrig, bedarf aber weiterer Beobachtung.