Die in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen eine Covidinfektion unterscheiden sich im Aufbau des Impfschutzes. Nach der 1. Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (BioNTech, Moderna) beträgt die Wirksamkeit (Schutz vor einer Infektion) nach 14 Tagen 80%, bei dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca 60%, bei dem Vakzin von Johnson&Johnson 65%. Nach der 2. Impfung zeigt sich eine Wirksamkeit bei den mRNA-Impfstoffen im empfohlenen Impfabstand von 95%, bei dem AstraZeneca Produkt von 90%. Dies immer im Vergleich zu Nichtgeimpften. Der vollständige Impfschutz besteht 7 – 15 Tage nach der Zweitimpfung. Die Angaben gelten für die ursprüngliche Covid-Variante. Bei der Delta-Variante sind die Daten etwas schlechter. Diese Daten basieren auf Angaben des Robert-Koch-Institutes. Wie lange der Impfschutz insgesamt anhält, ist bisher noch nicht bekannt und individuell unterschiedlich. Ältere verlieren den Schutz schneller als Jüngere.

Sicherheit kann der Antikörpertest schaffen. Nach Erregerkontakt bildet das Immunsystem des Körpers diese Abwehreiweiße. Die Immunglobuline IgM und IgA reagieren sofort. IgG wird später gebildet und hat auch eine „Gedächnisfunktion“ beim nächsten Kontakt gegenüber demselben Erreger. Es gibt verschiedene Antikörpertests. Man unterscheidet Bindungstiter- und  Neutralisationstests. Beim Bindungstitertest wird die Konzentration der Antikörper z. B gegen das Spike-Protein in der Probe bestimmt. Beim Neutralisationstest wird die Fähigkeit der Immunantwort, das Virus unschädlich zu machen, bestimmt.  Bisher fehlten die Standards zur Beurteilung der Messdaten. Erst seit März 2021 gibt es den „Bindung Antibody Units“ pro Milliliter (BAU/ml).  Bis dahin konnte 10 das Gleiche bedeuten wie 1000. Bis heute besteht wissenschaftlich keine Einigung darüber, wie aussagefähig die neuen Daten für die Beurteilung des aktuellen Impfschutzes sind.  Die Annahme, dass höhere Titer einen Impfschutz anzeigen, scheint vernünftig. Der Virologe Dittmer von der Essener Universität glaubt, dass ein BAU/ml von mehr als 1000 extrem gut, und ein Titer von mehr als 500 BAU/ml sehr gut ist. Die Grauzone liegt bei Werten zwischen 100 und 200. Die Entscheidung für eine Drittimpfung muss nicht unbedingt von einem Antikörpertest abhängig gemacht werden. Es gilt die Empfehlung der ständigen Impfkommission (STIKO): alle über 70-jährigen, gefährdete Berufsgruppen und Pflegeheimbewohner sollten eine 3. Impfung im Abstand von 6 Monaten nach der Zweitimpfung erhalten.