In der Rehaklinik in Heiligendamm und in der Asklepios Klinik in Bad Salzungen werden Patienten behandelt, die nach einer COVID-Infektion weiterhin Beschwerden haben. Halten diese Beschwerden nach akuter Erkrankung länger als 4 Wochen an, spricht man von dem Long-Covid-Syndrom. Wenn bei einigen Patienten länger als 12 Wochen noch beeinträchtigende Beschwerden bestehen, spricht man vom Post-Covid-Syndrom. Im Vordergrund der Beschwerdesymptomatik steht das chronische Erschöpfungssyndrom, dies ist häufig variabel ausgeprägt, unterscheidet sich aber mit der herkömmlichen Ermüdung. Die Rehakliniken haben ein Konzept entwickelt, welches sie „Pacing Strategie“ nennen. „Pacing“ leitet sich von dem englischen Begriff „pace“ für Geschwindigkeit ab. Die Patienten müssen lernen, ihre Kräfte richtig einzuschätzen und sich nicht zu überfordern. Durch Überforderung kann sich die bestehende Symptomatik verschlimmern. Mit Überforderung meint man sowohl die körperliche als auch die emotionale und seelische Belastung. Die Verschlechterung der Beschwerden kann zeitverzögert auftreten. Im Extremfall sind die Patienten nach einem solchem „Crash“ über mehrere Tage beeinträchtigt. Für diese Beobachtung wurde der Begriff „Post-Exertional Malaise“ (PEM) geprägt. Beim Erkennen der eigenen Grenzen spielt ein Tagebuch, einschließlich der stattgehabten Belastung und die Registrierung der Kreislaufparameter, eine wichtige Rolle. Solch ein Tagebuch kann Grundlage für einen Trainingsplan sein. Die Auswertung der Tagebücher und die Aufstellung eines Aktivitätenplans ist Aufgabe eines Teams, zu dem auch Ernährungsberater und Psychologen gehören.

mt
09.06.2022