Die Pandemie überfordert unser Land, die Verwaltung und die Politik. Nachdem anfangs nicht genügend Impfdosen zur Verfügung standen, ergeben sich jetzt neue logistische Probleme. Mit der Ausweitung der Pandemie, vor allem wegen der hohen Infektiosität und schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante, steigen die Zahlen der Infizierten explosionsartig – besonders auch in der jüngeren Bevölkerung. Ein sicherer Nachweis einer Infektion durch einen PCR-Test ist aufgrund mangelnder Laborkapazitäten nicht möglich. Daraus resultiert, dass Personen mit einem positiven Schnelltest sich nicht durch den PCR-Test überprüfen lassen können. Auch eine Freitestung ist nicht mehr möglich, um die Isolation oder die Quarantäne zu verkürzen. Daher hat die Landesminister-Konferenz am 24. Januar beschlossen, für den Einsatz der PCR-Tests eine Priorisierung vorzunehmen. Nur noch bestimmte Berufsgruppen – Krankenhauspersonal,  Pflegekräfte in Pflegeheimen, Mitarbeiter in Arztpraxen – sollen durch PCR-Tests überprüft werden. Auch für Patienten in Krankenhäusern, Bewohner in Pflegeeinrichtungen und Personen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sollen die PCR-Tests weiterhin zur Verfügung stehen. Das heißt, für den Großteil der Bevölkerung stehen die PCR-Tests zwecks Überprüfung der Schnelltests, der Freitestung und der Nachverfolgung nicht mehr zur Verfügung. Anstelle dessen wird der Schwerpunkt auf die Schnelltests und die Eigenverantwortung gelegt. Weitere Konsequenz dieses Vorgehens ist, dass über die Verbreitung des Covidvirus die Angaben des Robert-Koch-Institut ungenauer werden wird. Bei der Frage der Nachverfolgung der Kontaktperson mit Infizierten wird endgültig nur noch auf die Eigenverantwortlichkeit der Bürger gesetzt.

(25.01.2022)