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Vor 3 Jahren begann die Coronapandemie, ausgehend von China durch einen Infizierten. in dem Land herrschte daher große Sorge vor einer erneuten Ausbreitung der Infektionen. Die Politik in China reagierte mit einer konsequenten Null-Covid Strategie, die die Bevölkerung hart traf. Aufgrund des öffentlichen Drucks vollzog sie im Dezember 2022 eine 180-Grad-Kehrtwendung. Die Folge ist die Covid-Krise in China – 250 Millionen infizierte Menschen in den ersten 3 Wochen des Monats Dezember.

Das alarmiert auch andere Staaten weltweit. Die Sorge ist, dass aufgrund des Infektionsgeschehens neue Virusvarianten entstehen. Deshalb haben einige Staaten wie die USA, Japan und europäische Länder – Frankreich Italien, Spanien – eine Testpflicht für Einreisende aus China eingeführt. Die EU hat ihre Mitgliedsstaaten „nachdrücklich“ aufgefordert, für alle Fluggäste vor der Abreise aus China einen negativen Coronatest vorzuschreiben.

Am Donnerstag, 5. Januar 2023, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mitgeteilt, dass auch Deutschland für Einreisende aus China eine Testpflicht einführen wird – die entsprechende Einreiseverordnung werde kurzfristig geändert.

Der Bundesgesundheitsminister plädiert für ein Varianten-Monitoring, ist bislang aber gegen eine Testpflicht an der Grenze. Wie dieses Monitoring funktionieren kann ohne Erregernachweis, bleibt allerdings unklar. Deutsche Amtsärzte hingegen verlangen eine europaweite einheitliche Testpflicht für alle Einreisenden. Aus ihrer Sicht sollten alle Einreisenden einen Schnelltest erhalten und im positiven Fall sollte ein PCR-Test erfolgen und eine Sequenzierung durchgeführt werden Die Amtsärzte sprechen sich außerdem dafür aus, die Schutzmaßnahmen zunächst beizubehalten.

Der österreichische Genetiker und Corona-Experte Ulrich Elling erwartet eine zweistufige Entwicklung der Infektionslage in China. Er geht davon aus, dass ein Viruskontakt und eine Immunisierung bei den meisten Menschen dort nicht stattgefunden haben. Der Erreger stehe zurzeit noch nicht unter einem Selektionsdrang. Das könnte sich aber im weiteren Verlauf der Infektionswelle in China ändern, wenn mehr Menschen Kontakt mit dem Virus hatten und die Varianten dann eine Möglichkeit haben, der herrschenden Immunität gegen die aktuellen Erreger zu entkommen.

Dieses Geschehen hätte dann auch Konsequenzen außerhalb von China. In den USA breitet sich zurzeit eine Variante aus, die den Subtyp Omikron BA.2. sehr ähnlich ist. Die Gesundheitsbehörde der USA schätzt, dass zum Jahreswechsel mehr als 40% der Neuinfektionen von dieser Virus-Variante stammen. Diese Entwicklung ist auch für US-Experten überraschend, weil ein solcher Anstieg seit Omikron BA.1 vor einem Jahr nicht erlebt wurde. Bisher wurde in Deutschland ein solches Geschehen vom Robert Koch-Institut noch nicht berichtet.

mt

05.01.2023