Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat nach anfänglicher Zurückhaltung eine Empfehlung für Kleinkinder veröffentlicht. Die Europäische Arzneimittelbehörde hat vor ca. 4 Wochen 2 mRNA-Impfstoffe für Babys und Kleinkinder im Alter zwischen 6 Monaten und 4 Jahren zugelassen und die Impfung empfohlen. Die STIKO schränkt allerdings die Empfehlung ein. Demnach sollen Kinder mit Vorerkrankungen vor einer Coronainfektion geschützt werden. Eine allgemeine Empfehlung für die etwa 4 Millionen Kinder der Altersgruppe zwischen 6 Monaten und 4 Jahren gibt es von Seiten der STIKO nicht. Empfohlen wird, Kinder mit Risikofaktoren für schwere Verlaufsformen zu impfen. Dazu gehören Jungen und Mädchen mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Übergewicht, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bronchopulmonale Erkrankungen, Tumorerkrankungen, Down-Syndrom und Kinder mit beeinträchtigtem Immunsystem. Auch Frühgeborene haben ein größeres Risiko für schwere Verlaufsformen, sie gehören mit in die genannte Gruppe, für die die Empfehlung gilt. Grund für diese beschränkte Empfehlung ist, dass nach Ansicht der STIKO die Datenlage nicht überzeugend ist. Außerdem sei in dieser Bevölkerungsgruppe das Immunsystem anders ausgestattet, so der Vorsitzende der Impfkommission Thomas Mertens. Er führt weiterhin aus, dass das Krankheitsrisiko mit schweren Verlaufsformen in dieser Altersgruppe sehr gering sei. Hinzu käme, dass ca. 2 Dutzend Kleinkinder seit Beginn der Pandemie an den Folgen einer Infektion verstorben seien, die allerdings vorerkrankt gewesen seien. Kenntnisse über Langzeitfolgen bei den Kleinkindern gäbe es nicht. Eine Impfung der Kinder außerhalb dieser Empfehlung ist möglich, berücksichtigt werden sollte allerdings, dass bisher kein ausreichendes Wissen über Impfnebenwirkungen in dieser Altersgruppe besteht.

mt
18.11.2022