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Der Leiter der Dortmunder Frauenklinik, Prof. Dr. Thomas Schwenzer, berichtet in der WAZ vom 26. August von einem Drama aus seiner Klinik. Eine 25-jährige Schwangere verstarb wegen einer Covid-19-Erkrankung trotz aller Bemühungen auf der Intensivstation. Seiner Meinung nach könnte die Frau noch leben, wäre sie gegen das Coronavirus geimpft gewesen.
Die Zahlen schwerer Krankheitsverläufe bei ungeimpften Schwangeren nähme auf niedrigem Niveau aber deutlich zu. Auch andere geburtshilfliche Abteilungen äußern sich ähnlich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des RKI gibt noch keine allgemeine Impfempfehlung für Schwangere heraus, da die Datenlage noch unzureichend sei, sondern rät zur Immunisierung von Schwangeren mit Vorerkrankungen oder hohem Expositionsrisiko. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sieht das anders. Es lägen noch keine Langzeitstudien vor, trotzdem wurde schon im Mai 2021 eine allgemeine Impfempfehlung mit einem mRNA-Impfstoff ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel abgegeben.

Eigenständiger Risikofaktor

Nach Ansicht von Prof. Schwenzer kann die Schwangerschaft als eigenständiger Risikofaktor für schwerere Krankheitsverläufe gelten, die durch eine Schutzimpfung verhindert werden könnten. Die Schutzimpfung stellt für Schwangere und den Fötus kein zusätzliches Risiko im Vergleich mit anderen da. Die durch eine Covid-19-Schutzimpfung induzierten Immunglobuline können durch den transplazentaren Übertritt den Fötus schützen. Der mRNA-Impfstoff passiert die plazentale Hürde nicht. Auch die Kontaktpersonen der Schwangeren im häuslichen Umfeld sollten sich impfen lassen.
Auch nach der Geburt können sich stillende Mütter impfen lassen. Auch in der Muttermilch konnten die Immunglobuline der Mutter nachgewiesen werden, nicht aber der mRNA-Impfstoff, sodass ein Netzschutz für den Säugling entsteht. Auch für die STIKO ist ein zusätzliches Risiko von stillenden Müttern und deren Kind durch mRNA-Impfung gegen eine Covid-19-Erkrankung nicht erkennbar.

Einem Kinderwunsch steht Impfung nicht im Weg

Einem bestehenden Kinderwunsch steht eine Schutzimpfung nicht im Wege. Die entstehenden Immunglobuline beeinträchtigen die Empfängnisbereitschaft nicht. Am Beginn der Impfaktion ist in den sozialen Medien eine Fehlinformation verbreitet worden, die besagte, dass durch eine Covid-19 Schutzimpfung eine Minderung der Fruchtbarkeit entsteht. Diese Aussage ist nachweislich falsch und beruht darauf, dass das Spikeprotein und das Syncythin-1-Protein, das für die Bildung der Placenta mitverantwortlich ist, sich ähneln. Daraus wurde gefolgert, dass die Abwehr gegen das Spikeproteine auch das Syncytin-1-Protein treffen könnte und somit die Bildung einer Placenta verhindern würde. Die Ähnlichkeit der Proteine ist aber so gering, dass eine Kreuzreaktion ausgeschlossen ist. Außerdem würden die Antikörper gegen das Spikeprotein auch bei Ungeimpften entstehen.
mt (Quelle: www.zusammengegencorona.de)