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Dass sich Viren im Verlaufe einer Erkrankungswelle verändern, ist nicht ungewöhnlich. Es sind zumeist minimale Veränderungen im Erbgut, doch die können bedeutsame Auswirkungen haben. Bei dem Coronavirus SARS-CoV-2 sind jetzt Mutationen aufgetreten, die für die Ausbreitung des Virus relevant sind. Die in Großbritannien aufgetretene Variante ist deshalb bedeutsam, weil die Verbreitung erheblich schneller verläuft als bei dem vorher bekannten Virustyp. Es ist davon auszugehen, dass der neue Erregertyp den alten Typ verdrängt und irgendwann ganz Europa dominiert.
Die Verbreitung des Virus wird durch den R-Wert angegeben. Bei einem R-Wert von 1 stecken 100 Infizierte weitere 100 Personen an. Bei der neuen Virusvariante wird von einer Erhöhung des R-Wertes um 0,4-0,7 ausgegangen, bei einem R-Wert von 1,7 stecken dann 100 Infizierte 170 weitere Personen an. Das bedeutet nicht, dass sich der Krankheitsverlauf ändert, sondern nur, dass sich die Ausbreitung beschleunigt.
Was folgt daraus? Es wird weitere Schutzmaßnahmen und härtere Einschränkungen geben müssen, um die Zahl der Infizierten zu drücken. Unter diesem Eindruck sind die am 5.Januar getroffen Beschlüsse der Bundes- und Landesregierungen richtig und nachvollziehbar.