Es liegt jetzt eine Umfrage unter fast 1800 Ärzten vor, wie sie die Pandemiesituation im Herbst und jetzt einschätzen. Die COVID-19-Pause im Sommer ist ausgefallen. Schon jetzt sagen 80 % der Ärzte, dass ihre alltägliche Arbeit bedeutsam oder leicht durch die Infektion eingeschränkt ist. Die größte Sorge ist der Ausfall von Praxispersonal oder Krankenhauspersonal. Auch in anderen relevanten Bereichen macht man sich Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter. Neben der Ungewissheit, wie der Personalstand in der Gesundheitsversorgung ist, kommt weiter Unsicherheit hinzu, dass niemand die Entwicklung der Virusvarianten einschätzen kann. Unter den Befragten Ärzte sind circa 70 % pessimistisch.

Auch die Einschätzung des Anstiegs der Krankheitsfälle wird mit Sorgen betrachtet. Zwei Drittel der Ärzteschaft erwartet eine erneute Verschlechterung. Bei der Frage, ob eine erneute Impfkampagne dabei helfen könnte, die Pandemie einzudämmen, zeigt sich ein geteiltes Bild. 52 % glauben nicht daran. Ein Hauptgrund könnte sein, dass es sich bei der in Deutschland aktuell dominanten Omikron-Untervariante BA.5 um eine Immunflucht-Variante handelt und eine frühere Infektion nur bedingt schützt. Doch immerhin 41 % der Ärztinnen und Ärzte sind gegensätzlicher Ansicht und sagen, eine erneute Impfkampagne helfe dabei, die Pandemie einzudämmen. Nur ein Viertel der Ärzteschaft glaubt, dass wir auf die neuen Herausforderungen ausreichend gut vorbereitet sind. Auch das Vertrauen in die Entscheidungskompetenz des Gesundheitsministers reduziert sich in der Umfrage.

Insgesamt zeigt sich in der Ärzteschaft ein durchwachsener bis pessimistischer Blick auf die Herbst- und Wintermonate.

mt