Julia Stockmann und Klaus Gerwert vom Bochumer Zentrum für Proteindiagnostik. © Michael Schwettmann

Das Institut für Biophysik der Ruhr-Universität in Bochum (RUB) befasst sich in der Demenzforschung mit der Vorhersagewahrscheinlichkeit einer Alzheimer-Erkrankung, die die häufigste Ursache einer Demenz ist. Es wurde ein Alzheimer-Sensor entwickelt, der die ersten Veränderungen erkennt, lange bevor die ersten Symptome auftreten. Ursache der Erkrankung ist die Ausbildung von typischen Plaques im Gehirn, die durch das falsch gefaltete Protein Amyloid entstehen. Zu diesem Zeitpunkt scheint keine Therapie mehr möglich. Der Früherkennung kommt daher entscheidende Bedeutung zu. Durch einen einfachen Bluttest kann schon früh die Fehlfaltung erkannt werden und so eine Behandlung acht Jahre vor Auftreten der Symptomatik begonnen werden. Der Bluttest war aber bei 9 Prozent der Patienten falsch positiv .Es erfolgte daher eine Optimierung des Tests. Ein zweiter Biomarker wurde gefunden – das Tau-Protein. Die Kombination der Tests sagt das Vorhandensein der Erkrankung in 87 Prozent richtig voraus, die Rate der falsch positiven Tests sank auf 3 Prozent. Zur Zeit wird das Tau-Protein im Nervenwasser (Liquor) bestimmt, es wird aber daran gearbeitet, es auch in Blut bestimmen zu können, um die Bestimmung der beiden Proteine zu automatisieren. Ein Erfolg würde die Behandlung der Alzheimererkrankung wahrscheinlich revolutionieren.

Mehr dazu hier: Presseinformation der RUB: Ein prognostischer Alzheimer-Bluttest im symptomfreien Zustand