Bild von Alfred Derks auf Pixabay
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Rückenschmerzen sind ein häufiger Grund für einen Arztbesuch, meist führt der Weg auch zu einem Orthopäden. Die degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule nehmen zu. Ursache ist häufig der Bewegungsmangel. Die Beschwerden führen meist zu einer muskulären Verspannung. Wenn die Schmerzen jedoch über das Bein bis in den Fuß ausstrahlen, kann das auf einen Bandscheibenvorfall hinweisen. Die Bandscheiben befinden sich zwischen den Wirbelkörpern der Rückenwirbel. Sie bestehen aus einer elastischen Hülle aus Knorpelfaser und einem gelartigen Kern (Gallertkern). Bei einem Bandscheibenvorfall tritt Bandscheibengewebe zwischen den Wirbelkörpern hervor. Ein Vorfall ohne Beschwerdesymptomatik muss nicht zwingend behandelt werden. Nicht jeder Bandscheibenvorfall ist mit Beschwerden verbunden.

Schätzungsweise 1 bis 5 Prozent aller Menschen bekommen in ihrem Leben irgendwann einmal Kreuzschmerzen, die von einem Bandscheibenvorfall verursacht werden. Frauen sind seltener betroffen als Männer. Wenn das „vorgefallene“ Gewebe auf die Nerven im Bereich der Wirbelsäule „drückt“, entstehen die Beschwerden. Häufig kommt es im Verlaufe zur Besserung der Symptomatik. Schmerzen mit Bewegungseinschränkungen können sich spontan zurückbilden. Wenn die Beschwerden länger als 6 Wochen anhalten, ist dies sehr unwahrscheinlich. Bewegung und Physikalische Therapie sind meist hilfreich. Um die Bewegung zu unterstützen, kann auch eine vorrübergehende medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Tritt der Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelsäulenbereich auf, kann der Ischiasnerv betroffen sein. Die Schmerzen verlaufen dann in einem Bein, manchmal bis in den Fuß. Selten kommt es neben den Schmerzen auch zu Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen. Diese Symptome weisen auf ein ernsthaftes Problem wie eine Nervenschädigung hin. Zur Abklärung von akuten Rückenschmerzen reichen eine Befragung und eine körperliche Untersuchung normalerweise aus. Röntgenaufnahmen sind meist nicht erforderlich. Häufig sind die Vorfälle auf dem Röntgenbild nicht zu sehen. Bei vielen Menschen ohne Beschwerden sind auf dem Röntgenbild aber Bandscheibenschäden sichtbar.

Manchmal wird eine Kernspintomographie notwendig, wenn an einem oder beiden Beinen Lähmungserscheinungen auftreten, die Blasen- oder Darmfunktion gestört ist, die Beschwerden über Wochen anhalten oder therapeutisch nicht beeinflusst werden können. Eine Kernspintomographie ist auch dann erforderlich, wenn der Verdacht auf ein Tumorleiden oder eine andere Ursache besteht.

Wenn starke Ischiasbeschwerden durch einen Bandscheibenvorfall länger als sechs Wochen andauern, kann eine Operation infrage kommen, um den betroffenen Nerv zu entlasten. Eine Operation ist außerdem immer dann nötig, wenn der Verdacht auf eine Nervenschädigung besteht, zum Beispiel wenn Gefühlsstörungen oder muskuläre Komplikationen auftreten. Das kommt jedoch nur selten vor. Eine Operation ist außerdem immer dann nötig, wenn die Nerven so stark beeinträchtigt sind, dass die Blase oder der Darm nicht mehr richtig funktionieren. Auch das kommt jedoch nur selten vor.

mt