Die arterielle Hypertonie, das Alter und die Adipositas gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf. Da SARS-CoV-2 über ACE-Rezeptoren in die Zellen gelangen, gerieten ACE-Hemmer und andere blutdrucksenkende Medikamente zunächst in Verdacht, für das erhöhte Risiko verantwortlich zu sein. Das gilt mittlerweile als widerlegt.
Laboruntersuchungen an der Berliner Charité zeigen, dass die Viruskonzentration in den Abstrichen der Patienten, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden, schneller zurückging und die Patienten sich auch früher von ihrer COVID-19-Infektion erholten als die Patienten, deren Blutdruck mit Sartanen gesenkt wurde.
Durch die Blockade der ACE-Rezeptoren könnte das Eindringen des Virus in die Zelle erschwert sein. In Deutschland läuft die sogenannte Covidal-Studie mit dieser Fragestellung. Bis zum Vorliegen der Ergebnisse gilt die Empfehlung der Deutschen Hochdruckliga, dass Hochdruckpatienten im Fall einer Infektion mit SARS-CoV-2 ihre Medikation nicht verändern sollten.