Die Welle mit Erkältungskrankheiten ist angekommen. Früher als in den vorausgegangenen Jahren, jetzt schon im August. Auch die Menge der erkrankten Kinder ist deutlich größer. Die Kinderkliniken sind überbelegt, die Kinderarztpraxen überlastet. Meist handelt es sich um Infektionen mit dem respiratorischen Synzytial Virus (RSV). Auffallend ist die hohe Zahl der erkrankten Kinder und nicht die Schwere des Krankheitsverlaufs. Der Grund für die jetzige Krankheitswelle besteht darin, dass in der Coronapandemie der Erregerkontakt durch Kita- und Schulschließungen, sowie durch die Hygienemaßnahmen minimiert wurde und so die Immunabwehr nicht trainiert wurde. Ältere Kinder können meist ambulant behandelt werden, Frühgeborene und Säuglinge müssen häufig stationär versorgt werden. Intensivpflichtige Behandlungen sind selten. Das RS-Virus befällt häufig auch die kleinsten Lungenbläschen (Bronchiolen). Dadurch ist das Abhusten erschwert. Die Kinder sollten ausreichend viel trinken und Ruhe einhalten. Eine spezifische antivirale Therapie ist nicht nötig. Es ist zu hoffen, dass die Erkrankungswelle mit RS-Viren abklingt, bevor die Grippewelle mit Influenzaviren kommt.