Die ständige Impfkommission (STIKO) des RKI ist ein unabhängiges Gremium von wissenschaftlichen Experten, die Impfempfehlungen erarbeiten, so auch die Empfehlung für die Grippesaison 2021/2022. Die klassische Grippe (Influenza) ist eine saisonale Viruserkrankung. Eine Schutzimpfung sollte im Oktober oder November erfolgen. Die Schutzimpfung ist sinnvoll für Menschen, bei denen schwere, manchmal auch lebensbedrohliche Verlaufsformen befürchtet werden. Dazu gehören Ältere (> 60J), chronisch Kranke (auch Kinder ab 6 Monaten z.B. mit Asthma), gesunde Schwangere ab dem 4. Schwangerschaftsmonat, chronisch kranke Schwangere im 1. Trimester, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Personen mit Kontakt zu Risikogruppen (z.B. Pflegepersonal), Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögel. Für gesunde Erwachsene unter 60 Jahren, Kindern und Jugendlichen besteht keine Impfempfehlung, kann aber, wenn gewünscht, erfolgen. Eine parallele Schutzimpfung gegen Covid 19 ist nicht hinderlich, eher positiv. Laut jetziger Empfehlung soll ein Impfabstand von 14 Tagen eingehalten werden, es werden aber schon Kombinationsimpfstoffe entwickelt. Eine Grippeschutzimpfung schützt nicht vor Erkältungskrankheiten und ist auch kein 100%iger Schutz von einer Virusgrippe. Der Immunschutz tritt erst 10-14 Tage nach Impfung ein. Eine Virusgrippe kann also nicht verhindert werden, wenn Infektionen vor oder unmittelbar nach der Impfung auftreten.

Da es verschiedene Grippevirusstämme gibt, können nicht alle durch das Grippevakzin erfasst werden. Auf Grund des Wissens über die weltweit zirkulierenden Virusvarianten legt die WHO die Zusammensetzung für den Impfstoff jedes Jahr neu fest. Der Vierfachimpfstoff 2021/2022 setzt sich aktuell aus den Antigenen zusammen: A/Victoria, A/Cambodia, B/Washington und B/Phuket.

Man sollte sich nicht schutzimpfen lassen bei Fieber oder einer akuten Infektion (sie sollte dann aber so bald wie möglich nachgeholt werden) und bei einer Allergie gegen Hühnereiweiß. Injiziert wird subkutan oder intramuskulär ein inaktivierter Impfstoff (Totimpfstoff). Zur Herstellung werden lebende Viren abgetötet. Auch Anteile der Totviren wirken antigen und lösen eine Immunantwort aus. Seit 2012/2013 steht auch ein lebend Impfstoff zur Verfügung der nur für Kinder und Jugendliche zugelassen ist und als Nasenspray verabreicht wird.