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Auch vollständig gegen Covid 19 Geimpfte können sich bekanntermaßen infizieren und das Virus weitergeben. Trotzdem ist die Immunisierung wichtig. Die Erkrankung ist seltener, der Krankheitsverlauf ist deutlich milder und die Zeit der hohen Viruslast kürzer. Sorgen müssen sich die Ungeimpften machen. Das belegen jetzt veröffentlichte Zahlen.
Dass sich Geimpfte infizieren können ist für Wissenschaftler nicht ungewöhnlich. Auch in den Zulassungsstudien wurde kein 100 % Infektionsschutz berichtet. Gerade bei Infektionen des oberen Nasen-Rachenraumes entsteht meist keine sterile Immunität. Davon spricht man, wenn die Ansteckung und die Weitergabe des Erregers komplett unterbunden werden.

13.360 symptomatische Impfdurchbrüche

Infiziert sich eine Person mit vollständiger Immunisierung, spricht man von einem Impfdurchbruch. Das RKI definiert einen Impfdurchbruch im Falle von Covid-19, wenn ein vollständig Geimpfter symptomatisch wird, der PCR-Test positiv ist oder ein direkter Erregernachweis geführt wird. Seit Beginn der Impfkampagne bis zum 17. August gab es nach Angaben des RKI 13.360 symptomatische Impfdurchbrüche von bis dahin 48 Millionen vollständig geimpfter Personen. Asymptomatische Durchbruchinfektionen sind schwer erfassbar und werden nur zufällig entdeckt. Die Zahl der Durchbruchinfektionen ist nur ein kleiner Teil der Gesamtinfektionen trotz ansteigender Zahl der Geimpften.

Thema „Boosterimpfung“

Der Schutz vor symptomatischer Infektion liegt bei 80-90 %, auf den Intensivstationen liegen praktisch nur Ungeimpfte. Die Aussagen sind studiengestützt z. B. durch Untersuchungen aus Indien und Israel. Hier wurde gezeigt, dass Ältere und Vorerkrankte eine höhere Wahrscheinlichkeit für Neuinfektionen haben. Das liegt auch an der geringeren Immunabwehr und an dem abklingenden Immunschutz nach Impfung in den priorisierten Gruppen. Damit kommt wieder das Thema der „Boosterimpfung“ ins Spiel. In Israel sind Drittimpfungen für alle über 40-Jährigen und ab nächster Woche auch für die über 30 vorgesehen. Nicht nur der abklingende Impfschutz, sondern auch Wirkung gegen die Varianten sind die Argumente.
mt