Seit dem Start der Impfungen in den Hausarztpraxen am 7.April wurden in nordrhein-westfälischen Arztpraxen rund 480.000 Bürger geimpft, insgesamt sind es landesweit fast 3,8 Millionen Bürger, die eine Erstimpfung erhalten haben (über 21%).
Die niedergelassenen Ärzte sehen sich gegenüber den Impfzentren bei der Verteilung des Impfstoffes deutlich benachteiligt. Von Anfang an wurden erheblich weniger Impfdosen geliefert als versprochen und angefordert worden waren. Das macht es den Arztpraxen nicht leicht. Mangels Impfstoff werden derzeit nur chronisch Kranke oder Patienten mit Vorerkrankungen geimpft. Auch die Auswahl des Impfstoffes ist ein Ärgernis. Zunächst sollte in den Arztpraxen nur der Impfstoff von BioNTech verimpft werden, jetzt wurde aber wieder umgestellt: die Hälfte des gelieferten Impfstoffes ist von AstraZeneca. Damit können aber nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) nur die über 60-jährigen geimpft werden, da für die jüngeren chronisch Kranken der empfohlene Impfstoff von BioNTech fehlt.
In den Impfzentren werden auch Ältere mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech geimpft, was klar den Empfehlungen der STIKO widerspricht. Die Hoffnung geht dahin, dass die Lieferengpässe ab Anfang Mai für die Hausarztpraxen aufgehoben sein werden. Die Impfstoffkontingente werden durch den Bund gesteuert, sagt das NRW-Gesundheitsministerium. Nach einer Schätzung der Berufsverbände kann, wenn genügend Impfdosen vorhanden sind, bis zu einer Millionen Impfungen in NRW pro Woche in den Praxen erfolgen. In der kommenden Wochen erwarten die Bundesländer 2,16 Millionen Impfdosen für die Impfzentren und 1,5 Millionen Dosen für die Arztpraxen.