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Die kalte Jahreszeit hat begonnen. Kälte ist ein Risikofaktor für die Gesundheit. Saisonale Erkrankungen wie Erkältung, Grippe und andere Viruserkrankungen des oberen Respirationstraktes (Atmungsapparates) treten auf.

Die Wohlfühltemperatur des Körpers ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, liegt aber in der Regel zwischen 20 und 21 Grad. Die Unterschiede ergeben sich aus verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel der Muskelmasse oder dem Körperfettanteil. Die konstante Kerntemperatur des Körpers ist unverzichtbar. Für die Organe insbesondere für das Herz-Kreislauf-System, Lunge, Gehirn und Nieren, ist es wichtig, dass diese Temperatur zwischen 36 und 37 Grad liegt. Um das sicherzustellen, ist der Körper mit Sensoren ausgestattet, zum Beispiel auf der Haut, die das Hirn informieren, wo lokale Abkühlungen entstehen.

Die Hauttemperatur unterscheidet sich je nach Körperregion. Jeder kennt das – kalte Füße, Ohren oder Nase. Diese Informationen werden im Gehirn zu einem Gesamtbild zusammengefasst. Es erfolgen dann verschiedene Regulationsmechanismen, wie zum Beispiel eine Verminderung der Hautdurchblutung, um nicht unnötig Wärme an die Umgebung abzugeben. Diese Regulationsmechanismen reichen aber nicht aus. Anders als bei anderen Lebewesen, kommt der Mensch mit der Regulation seiner Temperatur schnell an seine Grenzen, auch das Zittern produziert keine ausreichende Wärme. Daher ist vernünftiges Verhalten zusätzlich erforderlich.

Vernünftiges Verhalten hilft

Wir schützen uns mit warmer Kleidung, tragen Mütze und Schal, gefütterte Schuhe sowie Handschuhe. Über den Kopf wird die meiste Wärme abgegeben. Auch das weitere Verhalten sollte vernünftig sein. So ist es falsch, sich länger in der Kälte aufzuhalten als nötig und richtig, sich dann auch wieder aufzuwärmen. Heiße Getränke und Mahlzeiten führen dem Körper Wärme zu.

Gerade für Risikogruppen ist vernünftiges Verhalten notwendig. So sind Patienten mit Vorerkrankungen eher gefährdet. Werden die Schleimhäute nicht richtig durchblutet, entsteht für Erreger die Möglichkeit, in den Körper einzudringen, die Infektanfälligkeit nimmt zu. Auch mit Herz-Kreislauf-Problemen werden Risikopatienten eher getroffen. Das Engstellen der Gefäße kann zum Beispiel den Blutdruck erhöhen. Mediziner empfehlen, die Durchblutung des Körpers über das ganze Jahr zu trainieren, zum Beispiel durch Wechselduschen.

 

Dr. med. Michael Tenholt

12.12.2022

Quelle: Physiologie in extremen Umwelten, Charité Berlin, Prof. Gunga