In einer Studie der Charité wurde über die Nebenwirkungen nach der Schutzimpfung gegen das SARS-CoV-2-Virus berichtet. In einer Online-Befragung wurden mehr Nebenwirkungen nach der Schutzimpfung angegeben, als dem Paul-Ehrlich Institut bekannt ist. Diese Veröffentlichung hat jetzt viel Wirbel ausgelöst. Sowohl an der Methodik als auch an der Definition „schwere Nebenwirkung“ wurde deutliche Kritik vom Robert-Koch-Institut und der Charité selbst geäußert, die sich dann auch von der Veröffentlichung distanzierte. „Bei dieser Studie handelt es sich um eine noch nicht abgeschlossene offene Internetumfrage, im engeren Sinne also nicht um eine wissenschaftliche Studie“ sagt Markus Heggen, Sprecher der Charité. Die Datenbasis sei nicht geeignet, um konkrete Schlussfolgerungen über die Häufigkeit der Nebenwirkungen in der Gesamtbevölkerung zu ziehen und verallgemeinert zu interpretieren. Die Charité beziehe sich eher auf Expertise in anderen Instituten und Kliniken der Universitätsmedizin. Markus Heggen sagt auch, dass neben den methodischen Fehlern eine Online-Befragung zufälliger Personen problematisch ist, ebenso wie Begrifflichkeiten, die nicht sauber definiert sind. So wird jede Impfreaktion als schwere Nebenwirkung bewertet. Im Gegensatz dazu versteht das Paul-Ehrlich Institut als „schwere Nebenwirkung“ eine Problematik, die intensivmedizinisch behandelt werden muss.

mt
11.05.2022