Vitamine, Mineralstoffe, Pflanzenextrakte (Supplement) erleben einen Hype, sie haben bei normaler Ernährung keinen Nutzen, weder in der Diätetik (Fettverbrenner), Verbesserung der Denkvorgänge oder kognitiver Fähigkeiten oder Muskelaufbau.
2012 waren 5.125 Produkte am Markt, zehn Jahre später 40.000; der Umsatz im einigen Unternehmen steigt in einen 3-stelligen Milliardenbereich. Aus Sicht der Ärzte ist nicht nur die Wirkungslosigkeit von Belang, sondern gesundheitliche Schäden bis hin zur Verkürzung der Lebensprognose. Nahrungsergänzungsstoffe sind daher gefährliche, überflüssige (bis auf wenige Ausnahmen, z.B. Folsäure) und überteuerte Lebensmittel. Viele dieser Ergänzungsstoffe enthalten grundsätzlich gesunde Inhaltsstoffe, aber in so abnorm hoher Konzentration, dass sie Darm, Leber, Niere oder Herz schädigen können (Bundesamt für Risikobewertung Berlin BfR). Auch das Zusammenspiel mit den anderen notwendig einzunehmenden Medikamenten ist nicht vorhersehbar oder kalkulierbar. Beispielhaft bei der Einnahme von Blutverdünnern oder in der Onkologie können gefährliche Interaktionen entstehen. Krebszellen können sogar resistent gegenüber Zytostatika werden. Überdosierung von Vitamin D kann zur Hypercalcämie führen mit Wirkung auf Darm, Muskeln, Gefäßverkalkung, Nierensteinen, Abnahme der Nierenfunktion und Herzrhythmusstörungen.
Das BfR hat für die Verwendung von Vitaminen und Mineralstoffen in Nahrungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln Höchstmengengenvorschläge erarbeitet, die allerdings für die Hersteller nicht bindend sind.
mt