Nach der Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca waren in einem zeitlichen Zusammenhang Hirnvenenthrombosen gehäuft aufgefallen, ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Impfstoff ist nicht belegt aber möglich.
Die Europäische Arzneimittelagentur EMA empfiehlt eine Fortsetzung der Impfung mit diesem Vakzin unter Aufnahme eines zusätzlichen Warnhinweises, der auf ein möglicherweise leicht erhöhtes Risiko der Bildung gefährlicher Blutgerinnsel verweist.
Bei 20 Millionen Geimpften in der EU und in Großbritannien sind 7 Fälle von Blutgerinnseln in mehreren Blutgefäßen und 18 Gerinnseln in der Sinusvene des Gehirns beschrieben worden. Betroffen waren schwerpunktmäßig Frauen, die jünger als 55 Jahre alt sind. Ursache kann eine genetische Veranlagung zur Gerinnungsstörung sein. Auch hormonelle Auslöser können diskutiert werden, darauf weisen Gerinnungsstörungen in der späten Schwangerschaft, im Wochenbett und unter Einnahme der Antibabypille hin.
Da zunächst jüngere Personen mit dem AstraZeneca-Impfstoff sowie Personen aus dem Pflege- und medizinischen Versorgungsbereich geimpft wurden – also häufig jüngere Frauen – kann auch ein Zusammenhang mit der Priorisierung angedacht werden. Wahrscheinlich ist die Ursache aber eine gestörte Immunantwort mit Aktivierung der Blutplättchen.
Betroffene geben anhaltende Kopfschmerzen länger als vier Tage nach der Impfung und punktförmige Hautblutungen an. Bei Auftreten eines solchen Geschehens kann ein Bluttest überprüfen, ob ein Mangel an Blutplättchen vorliegt.  Dann sollte ein Antikörpertest durchgeführt werden, der die immunologische Ursache der Sinusvenenthrombose anzeigt. Ergänzend muss auch die bildgebende Diagnostik durchgeführt werden. Durch die Gabe von hochdosierten speziellen Antiköpern kann dann die Gerinnungsstörung unterbrochen und beendet werden.